Geburtsberichte

Schmerzfreie Alleingeburt beim ersten Baby

Am 13.1. habe ich um kurz nach 9 Uhr an diesem Tag das erste Mal ganz sanfte Wellen gespürt, welche sich dann erstmal wieder beruhigten. Sie erinnerten mich an die Vorwehen welche ich seit dem 21.12.2023 regelmäßig verstärkt hatte. Ich sagte Sascha das es heute losgehen könnte, er meinte das er ähnliche Zeichen wahrgenommen hat und ging nochmal einkaufen. Wobei ich laut erechnetem Termin schon “2 Wochen drüber” war, wurde mir erst gegen 11 Uhr klar, dass es die Geburt sein muss und ich dachte das ist jetzt gerade mal der Anfang. In mir spürte ich eine Aufregung, eine Vorfreude wie ein kleines Kind welches eine Überraschung erwartet und es kaum abwarten kann. Diese Leichtigkeit nahm ich mir vor im gesamten Geburtsprozess zu bewahren.
Die Pausen waren mal länger und mal kürzer, nicht wirklich ein zu schätzen und bis 13:30 Uhr habe ich alles noch als sehr sanft empfunden. Da ich dachte es würde noch mindestens bis zum Abend dauern, nahm ich mein Gefühl das alles sehr schnell gehen könnte nicht all zu ernst, wobei ich eigentlich weiß das mein Gefühl sich nicht täuscht.
Gegen 13:30Uhr sprach ich Sascha darauf an das ich glaube nun in der 4. Geburtsphase zu sein und sagte ihm, dass er so ihm danach ist die 6 Geburtsphasen nochmal anschauen kann. Als er nachgelesen hatte sagte er zu mir “Ich glaube du bist in der 3. Phase.” Ich wusste das ich in der 4. war, jedoch sagte ich nichts weiter und dachte es mir nur für mich. Während wir uns noch tiefgründig austauschten merkte ich das ich beim Reden von den Wellen eingeholt wurde, sowie meine Bereitschaft an tiefgründigen Gesprächen nachlässt und begab mich wieder alleine ins Bad, wo ich schon am Vormittag in Ruhe Wellen veratmet hatte.
Erst 14 Uhr habe ich die Wellen als intensiv wahrgenommen und dachte jedoch es würde alles noch dauern und das wäre jetzt der Punkt wo es erstmal so richtig los geht. Zu dieser Zeit platzte auch die Fruchtblase, tatsächlich da ich versuchte mich irgendwie auf den Gymnastikball zu setzen.
Von 14-16 Uhr verging die Zeit so rasend schnell und ich befand mich ausschließlich im Badezimmer. Zum einen in der Badewanne, wo ich mich im Vierfüßlerstand heiß abgeduscht habe, zum anderen auf der Toilette, da ich das Gefühl hatte, nicht “auf dem Kind zu sitzen”, was sich für mich sehr angenehm anfühlte. Außerdem konnte ich mich auf der Heizung sowie auf der Badewanne super abstützen.
Vor der Geburt habe ich mir vorgenommen an dem Tag der Geburt intuitiv darauf zu hören was ich dann brauch und mir war klar, dass ich es vorher einfach nicht wissen kann was ich brauche sondern nur Ideen haben kann.
Ich habe mich eigentlich darauf eingestellt gehabt während der Geburt “Hilfe zu brauchen”, jedoch war ich sehr gerne für mich und in meiner Energie und habe mich so super sicher und wohl gefühlt sowie mir “zu helfen” gewusst. Mein Körper, meine Intuition, mein Baby haben mich geführt und gelenkt und es war alles leicht. Es kamen ab 14 Uhr Themen und Zweifel hoch, wobei es mir relativ leicht fiel diese liebevoll anzuschauen und dann gehen zu lassen. Der Gedanke an mein Baby, der Kontakt mit ihm, dass Sascha da war und die kraftvollen Frauen welche ich geistig in mein Geburtsfeld eingeladen habe verliehen mir solch eine Kraft. Wenn ich das Gefühl hatte keine Kraft mehr zu haben sagte ich mir, dass ich eine enorme Kraft habe und alles schaffe. Ich wollte in der meisten Zeit niemanden direkt bei mir haben, weder Sascha, noch eine Freundin, noch die Hebamme. Bei mir, in meiner Energie zu sein war das was sich am wohligsten für mich angefühlt hat. Dennoch war der Gedanke daran, wen ich alles rufen könnte sehr bestärkend (Hebamme, Freundinnen, Papa, Oma, Mama..)
Ganz alleine in unserer Energie zu sein, mit Papa im Feld, war genau was wir gebraucht haben. Es war bestärkend das Sascha da war um unseren Raum zu halten und ich ihn jederzeit holen konnte. Das alleine hat mir enorme Kraft und Halt geschenkt.

Das Schlafzimmer war abgedunkelt und nur Kerzen waren an und dennoch hat der ganze Raum gestrahlt. Das war einfach nur einzigartig. Sascha und ich haben es unabhängig voneinander so wahrgenommen. Bis jetzt war das der wohl magischste Moment in meinem Leben und ich durfte schon so viel Wunder und Magie erfahren.
Dieses Gefühl nach der Geburt war einfach nur unbeschreiblich. Es fühlte sich an als könne ich Bäume ausreißen und mir war bewusst, dass wir alles schaffen können und meistern werden was wir uns jemals vornehmen. Da war kein Gefühl der Erschöpfung.
Ich habe sie aufgenommen aus dem Wasser und an mich genommen und bin direkt aus dem Wasser gestiegen.
Das Wasser war noch sehr warm und ich wollte nicht das ihr Kreislauf darunter leidet. Zudem dass die Plazenta bald nachkommen kann. Ich habe mich auf dem Boden auf eine Matratze gehockt und die Kleine mit Sascha angeschaut. Sie begann zu schreien und wir sahen, dass das ihre Nabelschnur um den rechten Fuß gewickelt war. Ich wusste dass das nicht schlimm war und geriet irgendwo trotzdem etwas in Panik. Wie könnten sie schnell los lösen und sie hörte sofort wieder auf zu weinen. Dann legte ich sie das erste mal an und ging Richtung Bett um mich dort mit ihr warm einzukuscheln. Sascha unterstützte mich in allem. Da alles so schnell ging hatten wir die Unterlagen noch nicht ausgelegt und alles war voller Blut. Im Bett legte ich sie nochmals an und wir lernten uns das erste mal richtig kennen. Die Plazenta kam ca. 20 Min nach der Geburt ohne Probleme. Unsere Hebamme kam 45 Min nach der Geburt, was wir als angenehm und unterstützend empfanden. Wir haben gelacht, erzählt und sie hat meinen Dammriss 2. Grades genäht. Wir hatten danach eine wunderschöne Lotusgeburt, aber dazu in einem anderen Beitrag mehr 💕.

Wir werden dieses transfomierende Ereignis immer wieder als Kraftanker in unserer Familie sehen welcher uns motiviert daran zu glauben alles gemeinsam meistern und schaffen zu können. Wir sind unendlich dankbar für dieses Geschenk!

Ich wünsche mir, dass jede Frau Verantwortung dafür übernimmt, für sich und ihr Baby einzustehen und ihre Geburt nach ihrer Energie, ihren Bedürfnissen, ihren Wünschen und Belieben zu gestalten.
Wir tragen alle alles in uns was wir benötigen, um eine selbstbestimmte Geburt zu erleben. Wir dürfen uns abgrenzen von Feldern, welche uns anderes suggerieren wollen.
Alles ist möglich. Die Natur und der große Geist haben sich bei allem etwas gedacht. ✨

Amy Marie