Schmerzarme Alleingeburt beim dritten Kind

Schmerzarme Alleingeburt beim dritten Kind

Erste wirkliche Anzeichen für den bevorstehenden Geburtsbeginn hatte ich am 09. April (an ET+10) als abends gegen 19 Uhr leichte Kotraktionen mit mehr Druck nach unten einsetzten. Um 21 Uhr ging dann ein Teil des Schleimpfropfs ab, begelitet von reglemäßigen leichten Kontraktionen im 5-10 Minuten Abstand, die ich hauptsächlich im bereich des unteren Rückens und im Becken spürte, die durch atmen auch im liegen gut zu verarbeiten waren. Um 23 Uhr sind wir schlafen gegangen, doch hatte ich die ganze Nacht hindurch die selben leichten Kontraktionen, bei denen ich auch jeweils jedes mal aufwachte aber recht bald danach wieder einschlafen konnte, und so doch recht gut ausgeruht war am Morgen.

Am Morgen des 10. April hatte ich spontan einige Male Stuhlgang, was natürlich auch ein Zeichen dafür ist, dass sich der Körper auf die Geburt vorbereitet. Im Laufe des frühen Morgens gingen weitere portionen dicker und fester Schleim ab, die restlichen Teile des Schleimpfropfs.

Über den restlichen Tag hinweg hatte ich höchstens 10-15 sehr leichte Wehen, ab ca. 19 Uhr setzten wieder regelmäßigere stärkere Wellen ein, bei denen mir das Sitzen und Hüfte kreisen und tiefes Atmen auf dem großen Pezziball gut tat, sowie mir selber mit beiden Händen von beiden Seiten die Hüfte zusammen zu drücken.

Als es mit auf dem Ball zu umbequem wurde, stand ich auf um im Haus umher zu laufen, die regelmäßigen Wellen konnte ich gut nach vorne gelehnt mit den Händen auf den Oberschenkeln und mit Bewegungen der Hüfte veratmen.

Um 23 Uhr hatte ich erneut Stuhlgang (im weiteren Verlauf der Eröffnungsphase war ich noch einige Male auf Toilette, mit dem langsam tiefer tretenden Köpfchen, entleerte sich auch der Darm immer wieder etwas) und tastete dann danach in der tiefen Hocke ein mal nach meinem Muttermund und war sehr Überrascht ihn schon bei 5-6 cm Eröffnung tasten zu können, obwohl meine Wellen weiterhin nur mit atmen und Bewegung, ohne Tönen gut zu verartbeiten waren. Auch konnte ich im Muttermund die vorgewölbte Fruchtblase tasten.

Um 23:30 Uhr baute mein Mann den Geburtspool auf und befüllte ihn mit warmem Wasser, worauf ich um 01 Uhr hinein ging. Dort setzten dann kräftigere Wellen ein, die ich nur noch mit kräftigem Gegendruck durch meinen Mann gut verarbeiten konnte, indem er mir mit beiden Händen die Hüfte von beiden Seiten zusammen drückte.

Zwischen 02:30 – 03 Uhr ging ich wieder aus dem Pool raus, da es mir dort zu warm wurde, und ging ein bisschen Im Wohnzimmer auf und ab, etwas nach draußen um mich abzukühlen und fächerte mir Luft mit einem Fächer zu. Begleitet von kräftigen Wellen und jedes mal dem wohlruenden Gegendruch durch meinen Mann.

Gegen 03:30 Uhr kniete ich mich dann auf ein Kissen außen vor den Pool und hängte meine Arme und Kopf über den Poolrand, ab diesem Zeitpunkt der Geburt begann ich auch mit jeder Welle kräftig mit zu tönen, brauchte sehr starken Gegendruck durch meinen Mann, der hinter mir stand und jedes Mal mit Händen und den Knien von beiden Seiten drückte. Er konnte nun sehen, wie sich der teil oberhalb des Steißbeins leicht vorwölbte, was ein deutliches Zeichen dafür ist, dass das Baby sich durch das Becken schiebt.

Bei einer weiteren sporadischen Muttermunds-Untersuchung konnte ich bereits mit meinen Fingern das Köpfchen in der Scheide spüren, und auch die vorgewölbte noch intakte Fruchtblase.

Mit jeder kräftigen Welle konnte ich nun spüren wie mein Körper von selber begann mit zu schieben, einen aktiven Pressdrang verspürte ich selber nicht, und auch würde ich die Wellen nicht wirklich als schmerzhaft beschreiben… eher überforderte mich währenddessen das intensive und übermäßig starke Druck-Gefühl, bei dem ich gar nicht richtig wusste wohin mit mir, bis ich einen tiefen O-Ton fand, der mich gut über die Welle surfen ließ und den Druck erträglich machte.

Um 03:35 Uhr stieg ich wieder in den Pool, 7 Minuten Später platzte die Fruchtblase während einer eher leichten Welle, in der tiefen Hocke, klares Fruchtwasser und weiße Stückchen, wahrscheinlich etwas Käseschmiere flossen ins Pool-Wasser.

Weitere 7 Minuten Später wurde in einer einzigen Welle der ganze Kopf ins Wasser geboren. Ich war davon derart überrascht, dass ich erst gar nicht richig glauben konnte, dass es schon soweit war! Ich streichelte Sophias unglaublich weiches Köpfchen und atmete um das intensive Gefühl besser aushalten zu können, während sie weitere 2 Minuten brauchte um mit einer weiteren Welle um 03:51 Uhr vollständig ins Wasser geboren zu werden.

Sie hatte den Mund ganz weit geöffnet und auch die Augen waren offen, ich hob sie aus dem Wasser und nam sie hoch. Mir fiel sofort die große Ähnlichkeit zu ihrem großen Bruder auf, die vielen dichten dunklen Haare und wie groß und gut genährt sie war. Da sie nicht sofort atmete oder weinte, schaute ich nach der Nabelschnur, die voll durchblutet war und pulsierte. Da sie eine Minute später immer noch keine Atemzug gemacht hatte, sugte ich kurz und sanft an ihrem Mund, um die Atemwege evtl von Schleim zu befreien, woraufhin sie sofort zum ersten mal kurz weinte.

Erstaunlich fand ich, dass sie zwar mit leicht violetter Farbe geboren wurde, fast ganz ohne Käseschmiere, und nach dem weinen und atmen ein mal komplett knallrot am ganzen Körper anlief, bevor sie langsam rosig wurde. Ich machte mir keine Sorgen darüber, da sie weiterhin mit einem kräftigen Puls über die Nabelschnur mit Blut versorgt wurde und weiterhin atmete und leicht weinte.

 

Nur wenige Minuten nach Sophias Geburt stand ihr großer 2-jähriger Bruder von selber auf und schaute ganz erstaunt in den Pool rein, mein Mann legte ihn kurze Zeit später wieder ins Bett, wo er dann friedlich weiter schlief.

Wir blieben weitere 20 Minuten im Pool sitzen, deckten sie mit einem roten Handtuch zu, ich bot ihr die Brust an, die sie sofort annahm und leicht zu saugen begann, als hätte sie nie etwas anderes getan! Im wasser sitzend kam ein bisschen Blut, aber nicht viel, wodurch sich das Pool-Wasser plötzlich hellrot verfärbte.

Um 04:18 Uhr Stiegen wir aus dem Pool heraus und machten es uns auf der Matratze im Wohnzimmer gemütlich. Ich legte die kleine an und bekam davon 2-3 so starke und sehr unangenehme Nachwehen, dass ich beschloss mal zu schauen ob sich die Plazenta schon abgelöst hätte und ich sie gebären könne. Mein Gefühl sagte mir in dem Moment, dass es so weh tat, weil die Plazenta noch drinnen ist und raus möchte. Die Nabelschnur war zu diesem Zeitpunkt natürlich schon vollständig auspulsiert und weiß, und natürlich noch intakt. Ich legte die Kleine vor mir ab, kniete mich hin und tastete über die Scheide nach der Plazenta, die tatsächlich schon so weit runter gerutscht war, dass ich sie spüren konnte. Ich legte mir die Unterlage auf der Matratze zurecht, stellte die Plazenta-Schüssel bereit, die Plazenta kam mit einer ordentlichen Ladung gestocktem Blut und etwas flüssigem Blut ganz von allein aus mir heraus geglitten, ohne ziehen und ohne drücken. Ich legte sie in ihre Schüssel und wir begutachteten sie gemeinsam. Eine Wunderschöne, große Plazenta, lila-rot mit schönen Adern und der Nabelschnur ganz in der Mitte.

Da wir wie jedes Mal, auch dieses Mal vor hatten eine Lotusgeburt zu machen, durchtrennten wir auch nach der Geburt der Plazenta die Nabelschnur nicht! Wir entfernten mit einer zweiten Schüssel etwas das Blut und ließen die Plazenta in ihrer Schüssel, mit einem Tuch abgedeckt neben Sophia stehen.

Ich bemerkte sofort nach der Geburt der Plazenta, dass die starken und unangenehmen Nachwehen weg waren, und beim stillen nur noch leichte und erträgliche Kontraktionen zu spüren waren!

Mein toller Supermann bot mir eine Portion kräftigende Hühnerbrühe an, die ich am Vortag in weiser Voraussicht aufgesetzt hatte. Das tat mir dem dem Moment sooo gut!!

Wir legten und morgens um 7 in unser Bett zum schlafen. Als wir wieder wach wurden, machten wir nach einiger Zeit den Abdruck der Plazenta, ich schnitt 4 kleine Stückchen für meine Plazenta-Smoothies aus der Mütterlichen Seite heraus, trennte die Eihäute ab (Beides fror ich ein) und machten die Konservierung der Plazenta mit Meersalz und dufrenden Kräutern für die Lotusgeburt. Die in Tücher Eingepackte Plazenta legte ich in eine Schöne selbst genähte Plazenta-Tasche aus Seide.

Nach nicht mal 3 ganzen Tagen nach der Geburt, genau genommen nach 63 h fiel die Nabelschnur von selber an ihrem Bauchnabel ab! Somit war die Geburt vollständig abgeschlossen und unsere traumhafte Wasser-Alleingeburt hatte ein perfektes Ende gefunden!

Schmerzfreie Alleingeburt beim ersten Baby

Schmerzfreie Alleingeburt beim ersten Baby

Am 13.1. habe ich um kurz nach 9 Uhr an diesem Tag das erste Mal ganz sanfte Wellen gespürt, welche sich dann erstmal wieder beruhigten. Sie erinnerten mich an die Vorwehen welche ich seit dem 21.12.2023 regelmäßig verstärkt hatte. Ich sagte Sascha das es heute losgehen könnte, er meinte das er ähnliche Zeichen wahrgenommen hat und ging nochmal einkaufen. Wobei ich laut erechnetem Termin schon „2 Wochen drüber“ war, wurde mir erst gegen 11 Uhr klar, dass es die Geburt sein muss und ich dachte das ist jetzt gerade mal der Anfang. In mir spürte ich eine Aufregung, eine Vorfreude wie ein kleines Kind welches eine Überraschung erwartet und es kaum abwarten kann. Diese Leichtigkeit nahm ich mir vor im gesamten Geburtsprozess zu bewahren.
Die Pausen waren mal länger und mal kürzer, nicht wirklich ein zu schätzen und bis 13:30 Uhr habe ich alles noch als sehr sanft empfunden. Da ich dachte es würde noch mindestens bis zum Abend dauern, nahm ich mein Gefühl das alles sehr schnell gehen könnte nicht all zu ernst, wobei ich eigentlich weiß das mein Gefühl sich nicht täuscht.
Gegen 13:30Uhr sprach ich Sascha darauf an das ich glaube nun in der 4. Geburtsphase zu sein und sagte ihm, dass er so ihm danach ist die 6 Geburtsphasen nochmal anschauen kann. Als er nachgelesen hatte sagte er zu mir „Ich glaube du bist in der 3. Phase.“ Ich wusste das ich in der 4. war, jedoch sagte ich nichts weiter und dachte es mir nur für mich. Während wir uns noch tiefgründig austauschten merkte ich das ich beim Reden von den Wellen eingeholt wurde, sowie meine Bereitschaft an tiefgründigen Gesprächen nachlässt und begab mich wieder alleine ins Bad, wo ich schon am Vormittag in Ruhe Wellen veratmet hatte.
Erst 14 Uhr habe ich die Wellen als intensiv wahrgenommen und dachte jedoch es würde alles noch dauern und das wäre jetzt der Punkt wo es erstmal so richtig los geht. Zu dieser Zeit platzte auch die Fruchtblase, tatsächlich da ich versuchte mich irgendwie auf den Gymnastikball zu setzen.
Von 14-16 Uhr verging die Zeit so rasend schnell und ich befand mich ausschließlich im Badezimmer. Zum einen in der Badewanne, wo ich mich im Vierfüßlerstand heiß abgeduscht habe, zum anderen auf der Toilette, da ich das Gefühl hatte, nicht „auf dem Kind zu sitzen“, was sich für mich sehr angenehm anfühlte. Außerdem konnte ich mich auf der Heizung sowie auf der Badewanne super abstützen.
Vor der Geburt habe ich mir vorgenommen an dem Tag der Geburt intuitiv darauf zu hören was ich dann brauch und mir war klar, dass ich es vorher einfach nicht wissen kann was ich brauche sondern nur Ideen haben kann.
Ich habe mich eigentlich darauf eingestellt gehabt während der Geburt „Hilfe zu brauchen“, jedoch war ich sehr gerne für mich und in meiner Energie und habe mich so super sicher und wohl gefühlt sowie mir „zu helfen“ gewusst. Mein Körper, meine Intuition, mein Baby haben mich geführt und gelenkt und es war alles leicht. Es kamen ab 14 Uhr Themen und Zweifel hoch, wobei es mir relativ leicht fiel diese liebevoll anzuschauen und dann gehen zu lassen. Der Gedanke an mein Baby, der Kontakt mit ihm, dass Sascha da war und die kraftvollen Frauen welche ich geistig in mein Geburtsfeld eingeladen habe verliehen mir solch eine Kraft. Wenn ich das Gefühl hatte keine Kraft mehr zu haben sagte ich mir, dass ich eine enorme Kraft habe und alles schaffe. Ich wollte in der meisten Zeit niemanden direkt bei mir haben, weder Sascha, noch eine Freundin, noch die Hebamme. Bei mir, in meiner Energie zu sein war das was sich am wohligsten für mich angefühlt hat. Dennoch war der Gedanke daran, wen ich alles rufen könnte sehr bestärkend (Hebamme, Freundinnen, Papa, Oma, Mama..)
Ganz alleine in unserer Energie zu sein, mit Papa im Feld, war genau was wir gebraucht haben. Es war bestärkend das Sascha da war um unseren Raum zu halten und ich ihn jederzeit holen konnte. Das alleine hat mir enorme Kraft und Halt geschenkt.

Das Schlafzimmer war abgedunkelt und nur Kerzen waren an und dennoch hat der ganze Raum gestrahlt. Das war einfach nur einzigartig. Sascha und ich haben es unabhängig voneinander so wahrgenommen. Bis jetzt war das der wohl magischste Moment in meinem Leben und ich durfte schon so viel Wunder und Magie erfahren.
Dieses Gefühl nach der Geburt war einfach nur unbeschreiblich. Es fühlte sich an als könne ich Bäume ausreißen und mir war bewusst, dass wir alles schaffen können und meistern werden was wir uns jemals vornehmen. Da war kein Gefühl der Erschöpfung.
Ich habe sie aufgenommen aus dem Wasser und an mich genommen und bin direkt aus dem Wasser gestiegen.
Das Wasser war noch sehr warm und ich wollte nicht das ihr Kreislauf darunter leidet. Zudem dass die Plazenta bald nachkommen kann. Ich habe mich auf dem Boden auf eine Matratze gehockt und die Kleine mit Sascha angeschaut. Sie begann zu schreien und wir sahen, dass das ihre Nabelschnur um den rechten Fuß gewickelt war. Ich wusste dass das nicht schlimm war und geriet irgendwo trotzdem etwas in Panik. Wie könnten sie schnell los lösen und sie hörte sofort wieder auf zu weinen. Dann legte ich sie das erste mal an und ging Richtung Bett um mich dort mit ihr warm einzukuscheln. Sascha unterstützte mich in allem. Da alles so schnell ging hatten wir die Unterlagen noch nicht ausgelegt und alles war voller Blut. Im Bett legte ich sie nochmals an und wir lernten uns das erste mal richtig kennen. Die Plazenta kam ca. 20 Min nach der Geburt ohne Probleme. Unsere Hebamme kam 45 Min nach der Geburt, was wir als angenehm und unterstützend empfanden. Wir haben gelacht, erzählt und sie hat meinen Dammriss 2. Grades genäht. Wir hatten danach eine wunderschöne Lotusgeburt, aber dazu in einem anderen Beitrag mehr 💕.

Wir werden dieses transfomierende Ereignis immer wieder als Kraftanker in unserer Familie sehen welcher uns motiviert daran zu glauben alles gemeinsam meistern und schaffen zu können. Wir sind unendlich dankbar für dieses Geschenk!

Ich wünsche mir, dass jede Frau Verantwortung dafür übernimmt, für sich und ihr Baby einzustehen und ihre Geburt nach ihrer Energie, ihren Bedürfnissen, ihren Wünschen und Belieben zu gestalten.
Wir tragen alle alles in uns was wir benötigen, um eine selbstbestimmte Geburt zu erleben. Wir dürfen uns abgrenzen von Feldern, welche uns anderes suggerieren wollen.
Alles ist möglich. Die Natur und der große Geist haben sich bei allem etwas gedacht. ✨

Amy Marie