Meine persönliche Erfahrung mit der Lotusgeburt

Zum Glück fand sich in der Nähe ein sehr gutes Kran­ken­haus, deren Heb­am­men und Ärzte sich auch mit Natur­heil­kun­de (nach Inge­borg Sta­del­mann) aus­kann­ten und mög­lichst inter­ven­ti­ons­freie Gebur­ten ermög­li­chen wollen.

Nach­dem sich alle über den von mir mit­ge­brach­ten Topf mit Abtropf­sieb gewun­dert hatten, und mich frag­ten: „Wollen Sie Nudeln kochen?“, setzte ich dort die Heb­am­men und die Ärztin fest ent­schlos­sen über mein Vor­ha­ben in Kennt­nis, erklär­te was eine Lotus­ge­burt ist und welche Vor­tei­le diese Metho­de mit sich bräch­te. Nie­mand hatte zuvor davon erfah­ren und sie hörten mir inter­es­siert zu.
Auch wenn die Ärztin Beden­ken wegen einem erhöh­ten Gelb­such­t­ri­si­ko hatte – obwohl Befür­wor­ter der Lotus­ge­burt das Gegen­teil anfüh­ren – konnte sie mich von meinem Vor­ha­ben nicht abbrin­gen und wil­lig­te ein.

Als es soweit war, legte ich die Pla­zen­ta zum Abtrop­fen in den bereit­ge­stell­ten Sie­beinsatz mit Topf dar­un­ter. Stun­den später wusch ich sie ab und wickel­te sie in ein Hand­tuch und meh­re­re Win­del­tü­cher ein. Erst 24 Stun­den später behan­del­te ich sie mit Salz und der Kräu­ter­mi­schung und legte sie in meine selbst genäh­te Pla­zen­ta-Tasche. Den Vor­gang des Kon­ser­vie­rens wie­der­hol­te ich drei Mal, im 24-Stun­den-Takt, bis sich genau 72 Stun­den nach der Geburt die Nabel­schnur vom Nabel löste!

Bis zu diesem Zeit­punkt war die Pla­zen­ta aus­ge­trock­net und halt­bar gemacht. Ich hätte sie ver­mut­lich noch Monate oder Jahre lang bei Zim­mer­tem­pe­ra­tur lagern können. Ich habe sie aber lieber ver­gra­ben. Andere Frauen wollen viel­leicht vorher noch Glo­bu­li oder Ähn­li­ches daraus her­stel­len.

Zusam­men­ge­fasst: Ich hatte den Ein­druck, dass eine Lotus­ge­burt viel weni­ger Pfle­ge­auf­wand, Gelb­such­t­ri­si­ko und Infek­ti­ons­ri­si­ko mit sich bringt! Die ein­zi­ge Pflege, die der Nabel­schnur-Pla­zen­ta-Kom­plex benö­tigt, ist das Ein­sal­zen der Pla­zen­ta und das Wech­seln der Tücher. Nach drei Tagen war bei mir alles vorbei, mein Kind hatte keine nen­nens­wer­te Gelb­sucht gehabt und eine Infek­ti­on am Nabel wäre gar nicht mög­lich gewe­sen, da die Schnur dort nach einem Tag schon völlig tro­cken war!
Bei einer her­kömm­li­chen Schnur-Durch­trenn-Geburt sind Mutter und Heb­am­me oft bist zu 10 Tage mit dem feuch­ten, ver­bun­de­nen und unter der Windel ste­cken­den Nabel­stumpf beschäf­tigt! Hier gibt es erst die reelle Gefahr eines Nabel­in­fekts!

Den ein­zi­gen Nach­teil, den ich emp­fun­den habe, war die etwas umständ­li­che Hand­ha­bung des Kindes mit Pla­zen­ta wäh­rend dem Hoch­neh­men, Kind weiter rei­chen und Wech­seln der Seite beim Tragen oder Stil­len – man muss ja immer Acht geben, dass man dem Baby nicht am Nabel zieht! Am besten man behält das Kind ein­fach die ersten Tage im Bett oder nur im eige­nen Arm. Ansons­ten finde ich, dass man das für 3 Tage schon gut aus­hal­ten kann und es sich defi­ni­tiv aus­zahlt!